Stell dir vor: Ein Autor kurz vor der Veröffentlichung seines ersten Buches. Wir sind in einer Art Bootcamp im Ausland, gehen alles durch – Kommunikation, Promo-Planung. Die Stimmung ist angespannt, aufgeregt. Tausend Gedanken gehen dem Autor durch den Kopf, was alles schiefgehen könnte. Die klassische Angst vor dem Scheitern.
Die eine Frage, die alles verändert
Und dann kam ich mit einer Frage, die auf den ersten Blick fies klingen mag:
„Aber was, wenn alles klappt? Bist du darauf vorbereitet? Hast du für alles direkten Nachschub? Den großen Dankesbrief in der Schublade? Kannst du sofort liefern?“
Und plötzlich Stille. Die Aufregung war nicht weg, aber sie hatte die Richtung gewechselt. Die Angst vor dem Scheitern war dem Adrenalinstoß gewichen, der aus der Erkenntnis resultierte, dass er und sein Team für den Erfolgsfall überhaupt kein Konzept hatten. Sie waren komplett blank. Aber plötzlich war auch Freude und ein Lächeln im Gesicht bei dem Gedanken, dass das natürlich auch alles benötigt wird. Es war ein kompletter Energiewandel! Weil, ja – was, wenn alles klappt?
Die Moral der Geschichte: Plane den Sieg
Das ist die Lektion: Wir sind oft so darauf fixiert, Misserfolge zu vermeiden, dass wir vergessen, uns auf den Erfolg vorzubereiten.
Sei vorbereitet – auch darauf, wenn alles klappt.
Es kann verdammt lange dauern, „über Nacht“ ein Star zu werden. Aber wenn dieser Moment kommt, bist du besser darauf vorbereitet, die Nachfrage bedienen zu können, als sie nicht bedienen zu können. Der größte Erfolg fühlt sich wie ein Misserfolg an, wenn man nicht darauf vorbereitet ist.
Stell dir also nicht nur die Frage, was passiert, wenn es schiefgeht. Stell dir vor allem die Frage:
Was passiert nach dem Launch, wenn alle dein Produkt wollen? Hast du den nächsten Schritt parat?
Wie sagst du Danke? Hast du eine Kommunikationsstrategie für eine Welle positiven Feedbacks?
Kannst du liefern? Ist deine Logistik, dein Server oder deine persönliche Kapazität bereit für einen Ansturm?
Plane den Erfolg mindestens genauso gut wie das Scheitern. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als die Welle deines Lebens zu verpassen, nur weil du kein Surfbrett dabeihattest!
PS: Natürlich solltest du das auch unbedingt auf dein Privatleben anwenden! Frag dich lieber öfters einmal: „Aber was, wenn alles klappt?“ Als dich von einer künstlichen Negativität begrenzen zu lassen.